Die Welt des schwarzen Tees: Ursprung, Herstellung und Sorten
Schwarzer Tee, ein Getränk, das seinen Ursprung im Jahrhunderte alten China hat, ist heute aus vielen Haushalten nicht mehr wegzudenken. Neben seiner Vielfalt an Sorten und Geschmacksrichtungen wird ihm auch eine positive Wirkung auf die Gesundheit zugeschrieben. In diesem Artikel möchten wir die Welt des schwarzen Tees näher beleuchten und seine Herkunft, Herstellung und verschiedenen Sorten vorstellen.
Die Ursprünge und Geschichte
China: Die Wiege des Tees
Der Ursprung des Tees liegt in China. Bereits vor über 2.000 Jahren wurde dort erstmals Tee als Heilpflanze genutzt und getrunken. Ursprünglich wurden die getrockneten Blätter der Teepflanze (Camellia sinensis) gekocht und zusammen mit diversen Kräutern und Gewürzen als Heilmittel verwendet. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich daraus ein wohlschmeckendes Getränk, das zunächst grünen Tee darstellte, bevor derjenige, den wir heute kennen, entstand.
Die Entstehung dieser Teesorte
Historisch betrachtet entstand Schwarzer Tee zufällig durch den langen Transport der ersten Teelieferungen aus China nach Europa. Die oft monatelange Reise über Land und Meer führte dazu, dass die Teeblätter anfingen zu fermentieren und dadurch eine dunklere Farbe erhielten. In Europa angekommen, erfreuten sich die verbraucher an dem kräftigen Geschmack dieser neuen Teesorte. Somit begann die gezielte Produktion einer bereits fermentierten Teesorte in China.
Die Herstellung
Die Teeblätter durchlaufen verschiedene Schritte, bevor sie in der Teetasse landen. Hier sind die wesentlichen Schritte zur Herstellung von diesem äußerst beliebten Getränk:
Ernte und Welken
Der erste Schritt bei der Herstellung besteht in der Ernte der Teeblätter, die hauptsächlich per Hand geschieht. Für die Herstellung von hochwertigem schwarzen Tee werden in der Regel nur die zwei obersten Triebe, bestehend aus jeweils einem Teeblatt und einer Knospe, sowie das darunterliegende zweite Blatt geerntet. Nach der Ernte werden die Blätter zum Welken ausgebreitet. Dabei verlieren sie etwa 30 Prozent ihrer Feuchtigkeit, was die Bearbeitung erleichtert und Voraussetzung für den nächsten Schritt ist.
Rollen und Oxidation
Nach dem Welken gelangen die Teeblätter in den Rollprozess, der dazu dient, die Zellwände der Blätter zu brechen und den Zellsaft auszutreten. Durch das Rollen wird die Oxidation der Blätter eingeleitet. Dabei reagieren die freigesetzten Enzyme und Polyphenole mit dem Luftsauerstoff, wodurch die Blätter ihre typische dunkle Farbe und ihr Aroma erhalten. Für die Oxidation werden die gerollten Blätter ausgebreitet und in einem Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit und kontrollierter Temperatur aufbewahrt. Die Dauer des Oxidationsprozesses variiert je nach Teesorte und gewünschtem Aroma.
Trocknen und Sortieren
Ist die gewünschte Oxidationsstufe erreicht, werden die Teeblätter getrocknet, um die Oxidation zu stoppen und den Feuchtigkeitsgehalt weiter zu reduzieren. Dabei werden die Teeblätter entweder in speziellen Trockenräumen oder mithilfe von Wärmezufuhr unter kontrollierten Bedingungen getrocknet. Anschließend werden die Blätter sortiert und in verschiedene Qualitätsstufen eingeteilt. Dabei spielt unter anderem die Blattgröße eine Rolle.
Die beliebtesten Sorten
Es gibt eine Vielzahl von Sorten, die je nach Herkunft, Oxidationsgrad und Geschmack variieren. Die bekanntesten Sorten sind:
Assam
Assam stammt aus der gleichnamigen Region im Nordosten Indiens. Aufgrund des tropischen Klimas und des fruchtbaren Bodens wachsen dort besonders kräftige und würzige Teesorten. Assam ist charakterisiert durch einen kräftigen, malzigen Geschmack und eine rotbraune Tassenfarbe. Er ist ideal als Frühstückstee oder als Basis für das beliebte indische Getränk Chai.
Earl Grey
Earl Grey ist eine der berühmtesten Teemischungen, die auf der Basis von Schwarztee hergestellt wird. Ihr charakteristisches Aroma verdankt die Sorte dem zugesetzten ätherischen Öl der Bergamotte-Frucht. Earl Grey eignet sich hervorragend als Afternoon Tea und wird gerne mit Milch, Zitrone oder Honig getrunken.
Darjeeling
Darjeeling steht für den „Champagner“ unter den Teesorten. Die Teegärten in der indischen Region Darjeeling liegen in bis zu 2.000 Meter Höhe und bringen Sorten hervor, die für ihren floralen Duft und ihren feinherben Geschmack bekannt sind. Die Tassenfarbe variiert von hellgold bis bernsteinfarben.
Lapsang Souchong
Lapsang Souchong ist eine chinesische Teesorte aus der Provinz Fujian. Die Besonderheit dieser Sorte liegt in ihrer Rauchnote, die durch das Trocknen der Teeblätter über einem offenen Kiefernholzfeuer entsteht. Dadurch erhält Lapsang Souchong sein intensives, rauchiges Aroma und seine dunkle, rötlich-braune Tassenfarbe.
Hier noch einmal die wichtigsten Punkte im Überblick:
1. Ursprung in China, durch Zufall entstanden: Fermentation der Teeblätter auf dem langen Transportweg nach Europa
2. Wichtigste Herstellungsprozesse: Ernte, Welken, Rollen, Oxidation, Trocknen und Sortieren
3. Bekannte Sorten: Assam, Earl Grey, Darjeeling und Lapsang Souchong
4. Assam: kräftig, malzig, rotbraune Tassenfarbe, ideal als Frühstückstee
5. Earl Grey: mit Bergamotte-Öl aromatisiert, hervorragend als Afternoon Tea
6. Darjeeling: floral, feinherb, hellgold bis bernsteinfarbene Tassenfarbe, „Champagner“ unter den Teesorten
7. Lapsang Souchong: rauchig durch Kiefernholzfeuer-Trocknung, intensiv, rötlich-braune Tassenfarbe
8. Teeblätter sind reich an Antioxidantien und Koffein
9. Positive Wirkungen auf die Gesundheit: Herz-Kreislauf-System und geistige Leistungsfähigkeit
10. Vielfältige Aromen je nach Herkunftsregion, Produktion und Veredelung