Oolong Tee – Die Vielfalt zwischen Grünem und Schwarzem Tee
Oolong Tee, auch als halbfermentierter Tee bekannt, ist eine der vielen geschätzten Teesorten, die aus der Gattung von Camellia Sinensis gewonnen werden. Die Bezeichnung „Oolong“ bedeutet übersetzt „Schwarzer Drache“ oder „Schwarze Schlange“ und soll die mystische Erfahrung widerspiegeln, die dem Genießen eines guten Oolongs innewohnt. Im Vergleich zu grünem Tee, der gar nicht fermentiert wird, und Schwarztee, der vollständig fermentiert ist, findet Oolong seinen Platz in der Mitte. Die Fermentation variiert dabei zwischen 8 und 80 Prozent.
Der Ursprung des Oolong Tees liegt in den chinesischen Provinzen Fujian und Guangdong. Seit den 1990er Jahren ist auch die Insel Formosa (heute Taiwan) bekannt für ihre exzellente Oolong-Produktion. In diesem Kategorietext werfen wir einen Blick auf die vielseitige Welt des Oolong Tees und beleuchten unterschiedliche Aspekte von Herstellung bis hin zu gesundheitlichen Vorteilen.
Prozess der Herstellung: Oxidation und Fermentation
Die besondere Vielseitigkeit des Oolong Tees liegt in den verschiedenen Stufen der Oxidation und Fermentation, die ihn von Grünem Tee und Schwarzem Tee unterscheiden. Die Oxidation, bei der das Enzym Polyphenoloxidase den Kontakt mit Sauerstoff ermöglicht, verändert sowohl Geschmack als auch Farbe der Teeblätter. Eine chemische Reaktion, die durch die Oxidation ausgelöst wird, führt schließlich zu der Fermentation.
Die Ernte: Timing ist entscheidend
Damit die Teeblätter die gewünschten Eigenschaften entwickeln, spielt der Zeitpunkt der Ernte eine entscheidende Rolle. Die Blätter werden meist von Hand gepflückt, um eine sorgfältige Auswahl der besten Blätter zu gewährleisten. Hierbei werden meist nur zwei Blätter und eine Knospe gepflückt – das erste Blatt, das zweite Blatt und die Knospe, die aus dem jungen Trieb wächst.
Das Welken: Natürlicher Feuchtigkeitsverlust
Nach der Ernte werden die Teeblätter zuerst zum Welken ausgebreitet, um Feuchtigkeit zu reduzieren. Diese Trocknung, in der Sonne oder im Schatten, führt dazu, dass die Blätter an Elastizität verlieren und sich leichter rollen lassen. Der Wassergehalt der Blätter wird bei diesem Prozess auf etwa 60-70 Prozent reduziert.
Das Rühren: Einzigartige Oxidation
Die besondere Oxidation des Oolong Tees wird durch das Rühren der Blätter ausgelöst. Hier werden die Blätter entweder maschinell oder traditionell von Hand gerollt oder geschüttelt, wodurch sie leicht zerknittern und brechen. Diese Verletzung der Zellstruktur führt schließlich zur Oxidation an der Bruchstelle. Der Rührvorgang beeinflusst Farbe, Aroma und Geschmack des Tees und sollte immer unter strenger Kontrolle stattfinden, um ein qualitativ hochwertiges Produkt zu gewährleisten.
Das Stoppen der Oxidation: Ein wichtiger Schritt
Bei einer bestimmten Oxidationsstufe werden die Teeblätter erhitzt, um die Oxidation zu stoppen. In der Regel geschieht dies durch das Erhitzen der Blätter in großen Woks oder durch das Erhitzen in Dampf. Die sorgfältige Kontrolle dieses Schritts ist entscheidend für die endgültige Qualität des Oolong Tees.
Das Formen und Trocknen: Letzte Handgriffe
Nach dem Stoppen der Oxidation werden die Blätter gerollt und geformt. Die Oolong-Blätter können dabei in verschiedene Formen gebracht werden, wie zum Beispiel Kugeln, Spiralen oder längliche Rollen. Anschließend werden die geformten Teeblätter getrocknet, um den verbleibenden Wassergehalt zu reduzieren und die Qualität des Tees zu erhalten.
Geschmacklich vielfältig: Oolong-Teetraditionen
Die einzigartige Oxidation und Fermentation führt dazu, dass Oolong Tees je nach Herkunft und Verarbeitung unterschiedliche Geschmacksprofile aufweisen. Die bekanntesten Oolong-Arten sind der Ti Kuan Yin (Eisengöttin) aus Fujian und der Formosa Oolong aus Taiwan. Die chinesischen Oolongs weisen meist eher blumige und fruchtige Noten auf, während taiwanische Oolongs sowohl fruchtig-herb als auch cremig-nussig schmecken können.
Zubereitung: Oolong Tee richtig aufgießen
Um das bestmögliche Geschmackserlebnis zu erreichen, sollte Oolong Tee in einem speziellen Kännchen oder einer Gaiwan (traditionelle chinesische Deckelschale) zubereitet werden. Das Wasser sollte dabei rund 90-95 Grad Celsius betragen. Die Ziehzeit variiert je nach gewünschter Stärke zwischen zwei und fünf Minuten.
Gesundheitliche Vorteile: Mehr als nur ein Getränk
Oolong Tee ist nicht nur ein geschmackvoller Genuss, sondern auch für seine gesundheitlichen Vorteile geschätzt. Durch seinen Polyphenolgehalt kann der Tee antioxidative Wirkungen besitzen, die zur Stärkung des Immunsystems beitragen. Darüber hinaus kann Oolong Tee bei der Gewichtsreduktion unterstützen und das allgemeine Wohlbefinden fördern.
Stichpunkte zu Oolong Tee:
– Ursprung in den chinesischen Provinzen Fujian und Guangdong, sowie später in Taiwan (Formosa)
– Halbfermentierter Tee, Oxidationsgrad zwischen 8 und 80 Prozent
– Ernte und Verarbeitung entscheiden über Qualität und Geschmack des Tees
– Einzigartige Oxidation und Fermentation verleihen Oolong Tees vielfältige Geschmacksprofile
– Ti Kuan Yin (Eisengöttin) und Formosa Oolong bekannteste Vertreter
– Zubereitung in speziellem Kännchen oder Gaiwan, Wasser bei ca. 90-95 Grad Celsius
– Ziehzeit variiert zwischen zwei und fünf Minuten, je nach Stärke und Geschmack
– Gesundheitliche Vorteile durch Polyphenolgehalt, antioxidative Wirkungen und Gewichtsreduktion
– Vielfältiges Geschmackserlebnis, das sowohl Anfänger als auch Teeliebhaber begeistert
– Oolong Tee wird auch heute noch wegen seiner gesundheitlichen Vorteile und der spirituellen Atmosphäre, die mit dem Trinken einhergeht, geschätzt.