Die Besonderheit des Ceylon Tees und seine Geschichte
Der Ceylon Tee, benannt nach der ehemaligen englischen Kolonie Ceylon, heute Sri Lanka, gilt als einer der besten und beliebtesten Teesorten weltweit. Sein einzigartiger Geschmack, seine erstklassige Qualität und seine feine Aromatik sind die Charakteristika, die Liebhaber von schwarzem Tee zu schätzen wissen. Doch was genau ist das Besondere an dieser Teesorte? Wie wird sie angebaut und verarbeitet und womit kann man sie am besten kombinieren?
Die Geschichte des Ceylon Tees beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts, als die britische Kolonialmacht beschloss, in ihren Kolonien im tropischen Klima Tee anzubauen. Das Bergland von Sri Lanka mit seinem fruchtbaren Boden und seinem gemäßigten Klima erwies sich als idealer Standort für die Teepflanze (Camellia sinensis). So begann der Aufstieg Sri Lankas als eines der wichtigsten Tee-Anbaugebiete der Welt.
Die Anbaugebiete und ihre Auswirkungen auf den Geschmack
Unterschieden wird der Ceylon Tee in verschiedene Teegürtel, die sich in der Höhenlage des Anbaugebietes unterscheiden. Diese Einteilung ist entscheidend für den Geschmack des Tees, da jede Höhenlage ihren eigenen Charakter hat und den Tee unterschiedlich beeinflusst.
Die Low Grown Tees
Die Low Grown Tees stammen aus den niedriger gelegenen Regionen des Landes, das heißt in Höhenlagen von bis zu 600 Metern über dem Meeresspiegel. Diese Tees zeichnen sich durch ihre kräftigen, vollen Aromen aus. Sie besitzen eine dunkle Tassenfarbe und sind meist sehr erdig und robust im Geschmack. Typisch für diese Teesorte ist ihre Würze und eine leichte Süße. Viele dieser Tees eignen sich auch hervorragend zum Mischen.
Die Mid Grown Tees
In Höhenlagen von 600 bis 1.200 Metern wachsen die Mid Grown Tees. Sie zeichnen sich durch ihre mittelkräftigen Aromen aus, die eine ausgewogene Balance zwischen Würze und Süße bieten. Diese Tees besitzen oft eine rötliche Tassenfarbe und sind meist malzig, fruchtig oder blumig im Geschmack. Während einige Mid Grown Tees sich perfekt zum Genuss pur eignen, sind andere auch als Basis für aromatisierte Teemischungen beliebt.
Die High Grown Tees
Die edelsten und bekanntesten Ceylon Teesorten stammen aus den Höhenlagen über 1.200 Metern. Die High Grown Tees haben einen ausdrucksstarken, feinen Geschmack und zeichnen sich durch ihre leichten, fruchtigen bis blumigen Aromen aus. Der Tee aus diesen Anbaugebieten hat eine helle Tassenfarbe und ein elegantes Aroma, das an Zitrusfrüchte erinnert. High Grown Tees sind die wohl berühmtesten Vertreter des Ceylon Tees und werden oft pur genossen oder in hochwertigen Teemischungen verwendet.
Die Ernte und Verarbeitung des Ceylon Tees
Die Ernte der Teeblätter erfolgt in Sri Lanka ganzjährig, allerdings gibt es je nach Höhenlage und Klima auch Haupterntezeiten. In den höher gelegenen Regionen beginnt die Haupternte meist im Januar und dauert bis März, während in den niedrigeren Lagen die Haupternte oft zwischen August und Dezember stattfindet. Die Teeblätter werden in Handarbeit von erfahrenen Teepflückern geerntet, die dabei auf die jungen, zarten Triebe der Teepflanze achten. Meist werden nur die beiden obersten Blätter und die Knospe gepflückt, um eine hohe Qualität des Tees sicherzustellen.
Anschließend werden die Teeblätter zum Welken gebracht, um einen Teil ihrer Feuchtigkeit zu verlieren. Danach erfolgt die Oxidation, bei der die Blätter gerollt und gebrochen werden. Dabei tritt der Zellsaft aus den Blättern aus und reagiert mit dem Luftsauerstoff, wodurch die Blätter ihre charakteristische rötlich-braune Farbe erhalten. In einem nächsten Schritt werden die Blätter getrocknet, um die Oxidation zu stoppen und die Haltbarkeit des Tees zu gewährleisten. Je nach gewünschtem Aroma und Geschmack werden die Trocknungszeiten individuell angepasst. Abschließend werden die Blätter sortiert und verpackt.
Genuss und Zubereitung von Ceylon Tee
Die Zubereitung eines guten Ceylon Tees beginnt zunächst mit der Auswahl des passenden Tees. Je höher der Ceylon Tee liegt, desto feiner sind seine Aromen und desto edler ist der Tee. Für einen besonders feinen Ceylon Tee empfiehlt es sich, einen High Grown Tee zu wählen, der aus den höher gelegenen Regionen stammt.
Für die Zubereitung benötigt man pro Tasse etwa ein Teelöffel Ceylon Tee. Die Wassertemperatur sollte zwischen 90 und 100 Grad Celsius liegen, um die Aromen optimal zu entfalten. Die Ziehzeit variiert je nach Geschmack und Sorte, im Durchschnitt jedoch sollte der Ceylon Tee zwischen zwei und vier Minuten ziehen. Achten Sie darauf, dass der Tee nicht zu lange zieht, da er sonst schnell bitter wird.
Pur genossen entfaltet der Ceylon Tee sein charakteristisches Aroma am besten. Wer es etwas süßer mag, kann den Tee auch mit einem Löffel Honig oder einem Schuss Milch verfeinern. Auch als Eistee oder in Kombination mit Fruchtsäften schmeckt der Ceylon Tee hervorragend.
Zehn interessante Fakten über Ceylon Tee
– Ceylon Tee stammt aus Sri Lanka, der ehemaligen britischen Kolonie Ceylon.
– Die Teepflanze (Camellia sinensis) wurde in Sri Lanka Mitte des 19. Jahrhunderts eingeführt.
– Das Anbaugebiet des Ceylon Tees erstreckt sich in Höhenlagen zwischen 0 und 2.000 Metern.
– Ceylon Tee wird in drei Kategorien unterschieden: Low Grown, Mid Grown und High Grown.
– Die Höhenlage des Anbaugebietes beeinflusst den Geschmack des Tees entscheidend.
– Sri Lanka ist der drittgrößte Teeproduzent der Welt.
– Die Haupternte der High Grown Tees liegt zwischen Januar und März, während die Low Grown Tees vorwiegend zwischen August und Dezember geerntet werden.
– Die Ernte erfolgt ausschließlich in Handarbeit, um eine gleichbleibend hohe Qualität zu gewährleisten.
– Die Ziehzeit von Ceylon Tee sollte zwischen zwei und vier Minuten liegen.
– Ceylon Tee ist reich an Antioxidantien und kann somit einen positiven Beitrag zur Gesundheit leisten.